Senegal - Vor sieben Jahren haben die BewohnerInnen von Diassoum ein neues Projekt gewagt und haben Mangobäume gepflanzt. Die Skepsis von damals ist inzwischen verflogen.
Ein trockener Wind, der so genannte „Harmattan“, peitscht mit viel Sahara- Staub durch das Dorf Diassoum. Ich habe Schweissperlen auf meiner Stirn. Es ist die „ultra-trockene“ Jahreszeit und die Temperatur nähert sich 45 °C. Abseits der traditionellen Hütten, aus der das Dorf besteht, liegt eine sandigen Savanne, in der einige Bäumen und Sträuchern verstreut sind. Es ist schwer zu glauben, dass es unter solchen Bedingungen möglich sein soll Gemüse anzupflanzen… und trotz allem hat es das Dorf Diassoum geschafft.
Das Ausheben eines 40 Meter tiefen Brunnens und die Umzäunung eines ein Hektar grossen Parzelle haben neue Perspektiven eröffnet. Abgesehen vom ganzjährigen Gemüseanbau ist heute vor allem die Plantage mit Mangobäumen von grossem Interesse. Es sind die einzigen Mangobäumen der ganzen Region! Davor hatte keiner glauben können, dass dies möglich sein würde. Aber die BewohnerInnen von Diassoum haben das Gegenteil bewiesen. In diesem Jahr hat die Gruppe ihre erste Obsternte auf dem Markt verkauft: Sie bestand aus vier vollen Karren!
Dieser Obstgarten ist nun ein integraler Bestandteil der Gemüseanbaufläche. Er versorgt nicht nur mit Obst, sondern spendet den verschiedenen Gemüsesorten wie Auberginen, Peperoni, Tomaten, Zwiebeln und Kürbissen auch schützenden Schatten. Die Hecke entlang des Zauns dient als Windschutz, vervollständigt die Schutzvorrichtungen und reduziert das Austrocknen. Die Vorteile dieses Gartens gehen daher weit über die Verbesserung der Ernährungssicherheit hinaus. Er hat auch tiefgreifende positive Auswirkungen auf die Umwelt.
Diese erste Parzelle hat eine Bewegung in der Region Kaffrine ausgelöst. Nachdem das Projekt in Diassoum seinen Nutzen unter Beweis gestellt hat und auch die ersten Herausforderungen erfolgreich gemeistert werden konnten, haben andere Gruppen schnell ihr Interesse bekundet. Seither wurden drei weitere Parzellen in den Dörfern Bidiam, Keur Ngatta und Touba Tawfekh erschlossen. Die BewohnerInnen haben aus den ersten Erfahrungen gelernt und konnten somit den Ansatz weiter optimieren. Es ist nun möglich Obstplantagen, beispielsweise mit Mango-, Zitronen- oder Papaya-Bäumen, anzupflanzen.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Isabelle Suremann