Myanmar - Der Zugang zu Projektstandorten ist nicht immer einfach. Doch unser Koordinationsteam hat sich darauf spezialisiert, unseren Wirkungsbereich stetig zu erweitern.
Es gibt eine Gemeinsamkeit bei Projekten der internationalen Hilfe: Je isolierter ein Dorf und je schwieriger es zu erreichen ist, desto weniger Chancen hat es, Unterstützung zu erhalten, um seine Situation zu verbessern. Diese Problematik ist nur schwer zu lösen, da sich die meisten Organisationen für Einfachheit und Sichtbarkeit entscheiden. Nouvelle Planète jedoch konzentriert sich ausschliesslich auf Armutsgebiete, in denen sich nur wenige oder gar keine Hilfsorganisationen engagieren.
- Das Dorf Darkhai liegt inmitten der Chin-Berge auf einer Höhe von 1470 m, 4 Kilometer von der indischen Grenze entfernt. Etwas weniger als 1000 Einwohner leben dort. Um dorthin zu gelangen, muss man einen regelrechten Hindernisparcours auf sich nehmen. Von Kalaymyo aus benötigt man zwei Tage, wenn alles gut geht. Erdrutsche und Fahrzeugpannen können immer wieder für Überraschungen sorgen. Der Zugang zum Dorf ist eine Sache, aber die Organisation der Materialversorgung für den Bau der Schule ist eine ganz andere. Die erste Herausforderung besteht darin, Transportunternehmen zu finden, die sich auf einen solchen Anfahrtsweg einlassen. Aus diesem Grund befindet sich das Projekt seit mehreren Monaten in Vorbereitung.
- Das Dorf Kin Mon Chon ist nur 8 Kilometer Luftlinie von Kalaymyo entfernt. Aber Nähe bedeutet nicht automatisch Zugänglichkeit. Um das Dorf zu erreichen, muss der Myittha-Fluss überquert werden. Leider gibt es dort weder Brücken noch Strassen. Um die fünf Klassenzimmer zu bauen, sind wir daher gezwungen, das Material ans Ufer zu bringen, es in Pirogen umzuladen und dann auf Ochsenkarren zu laden. Die Koordination muss einwandfrei sein, da das Dorf während der Regenzeit nicht zugänglich ist.
Bei der Erstellung des Projektdossiers werden Belieferung der Baustelle und Bauzeit sorgfältig geplant. Ein einziger Fehler kann zu erheblichen Verzögerungen führen und zu zusätzlichen Kosten generieren. Unser Koordinationsteam in Myanmar ist es jedoch gewohnt, sich auch in die entlegensten Dörfer unserer zwei Interventionsgemeinden zu begeben.
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Nathalie Nüssli