Ein Lächeln, von dem man sich wünscht, dass es sich über das ganze Land ausbreitet.

Myanmar - 2007 wurde ein erstes Projekt in diesem Land durchgeführt. 17 Jahre später ziehen wir uns zurück. Die Situation erlaubt es uns nicht mehr, unser Engagement fortzusetzen.

Seit der Machtübernahme durch die Militärjunta vor fast vier Jahren ist Myanmar unaufhaltsam in einen Bürgerkrieg gestürzt. Es ist ein langsamer Abstieg in die Hölle, über den wir in mehreren Artikeln berichtet haben. Es war schwer zu ertragen, die Gewalt und Unmenschlichkeit in unseren Interventionsgebieten mitzuerleben und gleichzeitig machtlos zu sein. Durch unsere Reisen in die Interventionsgebiete und die Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung hatten wir enge Freundschaften geschlossen. Angesichts der Hilferufe nach der Machtübernahme durch die Militärjunta erklärten wir uns bereit, die Bevölkerung zu unterstützen. In 15 Nothilfephasen versorgten wir über 12’000 Menschen in 25 Dörfern mit Lebensmitteln, Medikamenten und Planen im Wert von über CHF 220’000.-.

Konfrontiert mit der Realität 

Heute müssen wir feststellen, dass sich die Lage nicht verbessert hat und wir unsere Interventionen unter diesen Umständen nicht fortsetzen können. Daher setzen wir unsere Interventionen in Myanmar aus. Diese Entscheidung ist das Ergebnis eines einjährigen intensiven Reflexionsprozesses. Zwischen dem Gefühl, die Bevölkerung in der schlimmsten Situation im Stich zu lassen, und der aus strategischer Sicht richtigen Entscheidung, war es nicht leicht, das emotionale Gleichgewicht zu finden. Seit vier Jahren ist es uns nicht mehr möglich, unsere geplanten Interventionen durchzuführen, was letztlich ausschlaggebend war. Zusätzlich standen wir vor erheblichen Sicherheitsproblemen und operativen Hürden, wie etwa bei Geldtransfers.

Ein Rückblick 

Alles begann 2007 vielversprechend. Nach einem ersten Pilotprojekt in der Region um den Inle-See weiteten sich unsere Aktivitäten aus. Das politische Tauwetter in den 2010er Jahren erleichterte unsere Interventionen erheblich. Ursprünglich auf die Regionen Inle-See und Bagan beschränkt, erfolgte 2014 eine strategische Neuausrichtung, die sich auf die ärmsten und isoliertesten Gebiete konzentrierte: die Gemeinden Tonzang und Kalay. Was für ein Weg!

Die 17 Jahre unserer Präsenz wurden durch das Engagement und die Widerstandsfähigkeit der lokalen Bevölkerung geprägt. Dank der aktiven Beteiligung von Lehrern und Elternvereinigungen konnte eine qualitativ hochwertige schulische Betreuung auf Grundlage eines schülerzentrierten Ansatzes entwickelt werden, was zu ermutigenden Ergebnissen im Bildungsbereich führte.

Myanmar und seine Bevölkerung werden trotz unseres Rückzugs im «Herzen» von Nouvelle Planète bleiben. Wir hoffen, dass sich die Lage beruhigt, damit die Menschen dort wieder in Frieden ... und Freiheit leben können.

In 17 Jahren haben Nouvelle Planète und seine strategischen Partner:

  • das Leben von mehr als 42’000 Menschen (ohne Nothilfe) verbessert.
  • die Einrichtung von 36 Schulen, 5 Gesundheitsposten, 5 Wasserversorgungen und 3 Brücken begleitet.
  • mehr als CHF 3’500’000.- investiert.
  • vier Einsätze organisiert.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Sarah Reinhard