Nord-Süd - Last-Minute Freiwilligendienst, nicht bei Nouvelle Planète.
Viele Schweizerinnen und Schweizer haben die Sommerferien genutzt, um freiwillig Hand anzulegen bei Projekten der Entwicklungszusammenarbeit oder des Umweltschutzes. Der sogenannte „Voluntourismus“ ist hoch im Kurs. Entsprechend der Nachfrage ist das Angebot in den vergangenen Jahren gestiegen. Jedoch unterscheiden sich die Angebote stark bezüglich Preis und Qualität. Bei Nouvelle Planète halten wir seit über 30 Jahren an unserer bewährten Formel fest: Unsere Einsätze beginnen mit einer sechsmonatigen Vorbereitung in der Schweiz.
Mittels Workshops und Sitzungen thematisieren wir zahlreiche Problemfelder: Hilfe ist dann sinnvoll, wenn daraus keine Abhängigkeit entsteht. Das kolonialistische Trugbild, zu meinen, wir Europäer wüssten, was die Afrikaner brauchen, ist nach wie vor in vielen Köpfen stark verankert. Nur wer die Augen und Ohren offenhält, kann die tatsächlichen Bedürfnisse erkennen. Kinder in Uganda haben Plüschtiere so nötig wie ein Fisch ein Fahrrad!
Einen weiteren Mythos gilt es vor der Abreise zu zerstören: Die Teilnehmenden können während drei Wochen kein Projekt vollständig umsetzen. Das Projekt wird umgesetzt, ob mit oder ohne Einsatz. Nützlich sind vor allem das Spendensammeln und die Sensibilisierung in der Schweiz.
Vor Ort stehen der Austausch mit der lokalen Bevölkerung und der Einblick in deren Lebensrealität im Vordergrund. Nichts ist so prägend wie wenn man täglich jeden Liter Wasser selbst herbeischaffen muss und die Körperhygiene mit einem Eimer voll Wasser und einem Becher zu erledigen hat.
Finanziell bleiben wir uns als nicht gewinnorientierte Organisation treu: Der Preis der Einsätze deckt die Unkosten für Flug, Unterkunft und Versicherung. Sämtliche Spenden, die durch die Einsatzgruppe generiert werden, gehen ans Projekt. Unsere Einsätze finden auf unseren eigenen Projekten statt. Wir sind auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz bedacht, nutzen lokale Ressourcen und sorgen dafür, dass der wirtschaftliche Gewinn der Lokalbevölkerung zu Gute kommt.
Nach der Rückkehr lassen wir die Teilnehmenden mit ihren Eindrücken nicht alleine. Beim Feedbacktreffen helfen ihnen bei der Einordnung ihrer Eindrücke. Nicht selten gibt es einen umgekehrten Kulturschock: Der Überfluss und Luxus in der Schweiz wirft plötzlich viele Fragen auf. Zu Guter Letzt geben wir den Teilnehmenden die Möglichkeit sich langfristig bei uns zu engagieren. So findet mancher Einsatz dort seine Fortsetzung, wo er begonnen hat: In der Schweiz.
Thaïs In der Smitten