Stéphane Ballong, Redaktor bei „Jeune Afrique”, hat sich die von Joe Studwell entwickelte These von der eminenten Bedeutung des Gartenbaus („The Triumph of Gardening”) zu eigen gemacht. Er legt dar, weshalb die kleinen Landwirtschaftsbetriebe einen Ausweg aus der extremen Armut bieten. Dieser Ansatz ist zurzeit besonders interessant, da der massive Anstieg der Lebensmittelpreise Hungersnöte befürchten lässt.
Joe Studwell hat analysiert, wie vier asiatische Länder (China, Japan, Südkorea und Taiwan) erfolgreich ihre Industrialisierung eingeleitet hatten: Sie hatten dabei unter anderem auf kleine Landwirtschaftsbetriebe gesetzt und nicht etwa – wie von den damaligen Wirtschaftsexperten empfohlen – auf Grossbetriebe. Er erklärt, wie die Familien ihre Produktion und ihre Erträge erhöhen konnten und so nicht nur sich selbst, sondern auch den Rest der Bevölkerung zu ernähren vermochten. Die von ihnen erzielten finanziellen Überschüsse waren für den Aufbau von Ersparnissen unabdingbar.
Stéphane Ballong hofft, dass diese Lösung auch in Afrika Eingang findet: „In unseren Ländern, wo die Landbevölkerung überwiegt, bietet der Landwirtschaftssektor die besten Voraussetzungen für eine rasche Ankurbelung der Wirtschaftsleistung.”
Laut Ballong muss man sich im Klaren sein, dass die mechanisierten Grossbetriebe, von denen viele träumen, kein Allheilmittel sind. Die Erhöhung der Produktion sei keine blosse Geldsache, sondern v.a. das Resultat einer überlegten, auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnittenen Landwirtschaftspolitik. Ein unabdingbarer erster Schritt bestehe darin, den Kleinproduzenten einen gerechten Zugang zu Kulturland zu gewährleisten.
Bei Nouvelle Planète teilen wir diese Ansicht. Wir setzen uns konkret dafür ein, die Landbevölkerungen bei ihren Bemühungen zur Anlegung von Gärten und damit einhergehend von lokalem Mehrwert zu unterstützen. Ziel ist es, die Nahrungsversorgung zu sichern und den Aufbau einer kleinen Ersparnis zu ermöglichen. Schon mit kleinen Massnahmen kann das Leben der Bauernfamilien massiv zum Positiven hin verändert werden.
Wir hoffen, dass Sie uns dabei helfen können, viele Samen der Hoffnung zu säen. Wir danken Ihnen von Herzen und wünschen Ihnen eine frohe Weihnachtszeit.
Philippe Randin
Übersetzt von Marina Bentele