Guinea - Traditionelle Feuerstellen gehen mit Rauchentwicklung und hohem Holzverbrauch einher. Doch es gibt Alternativen. Tragen Sie zu deren Verbreitung bei!
Unsere Projekte integrieren systematisch Umweltschutzaspekte. So auch unser Programm für die Trinkwasserversorgung und die Verbesserung der Hygienebedingungen in den Unterpräfekturen Souguéta und Linsan in Guinea. Es ist ein Gelegenheitsfenster, um die betroffenen 19’000 EinwohnerInnen für bestimmte Herausforderungen zu sensibilisieren und mit umweltschonenden Praktiken vertraut zu machen.
Gemäss 66,3% der befragten Haushalte haben sich die Umweltbedingungen in den letzten fünf Jahren verschlechtert. Dies gab uns zu denken. Unsere Analyse ergab, dass 97,7% dieser Haushalte noch traditionelle Feuerstellen mit hohem Holzverbrauch nutzen. 86,6% betreiben Landwirtschaft auf durch Brandrodung freigelegten Böden. Diese beiden Praktiken sind aus ökologischer Sicht verheerend.
Interventionen zum Schutze der Umwelt sind lobenswert, sollten aber die lokalen Verhältnisse in ihrer Gesamtheit berücksichtigen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Menschen am Existenzminimum leben und ihre Hauptsorge darin besteht, über die Runden zu kommen. Die Umweltfrage erscheint daher auf den ersten Blick zweitrangig. Wir sind deshalb gefordert, Überschneidungen zu finden, bei denen die Umweltfragen mit den wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen der lokalen Bevölkerung verknüpft sind. Beispielsweise erscheint eine Wiederaufforstung sinnvoll, wenn man ihre Vorteile im Hinblick auf die Wasserversorgung und die Problematik versiegender Quellen aufzeigt. Energiesparherde reduzieren nicht nur den Holzverbrauch, sondern bringen auch Zeitersparnisse, schützen vor Rauchemissionen und bieten insgesamt mehr Sicherheit.
Das Projekt beschränkt sich nicht auf die Lieferung von Energiesparherden. Die Begünstigten lernen auch, wie sie diese Herde selbst herstellen können. Es ist geplant, 700 Haushalte im Bau von Energiesparherden zu schulen. Dies ist zwar investitionsintensiver, macht das Projekt aber nachhaltiger. Die erworbenen Kompetenzen werden sich später bezahlt machen. Dies umso mehr, als die für den Bau verwendeten Materialien, darunter vor allem Lehm, in den Dörfern zu finden sind. Darüber hinaus sind 36 Kampagnen geplant, um die DorfbewohnerInnen für Umweltfragen zu sensibilisieren.
Dies ist unsere erste Intervention in Guinea, welche die Einführung von Energiesparherden beinhaltet. In Burkina Faso haben wir damit bereits gute Erfahrungen gemacht. Das aktuelle Projekt ist dank der Beobachtungsgabe unseres strategischen Partners und dessen regelmässigen Kontakte mit der lokalen Bevölkerung entstanden. Letztere freut sich auf die bevorstehenden Verbesserungen und kann es nicht erwarten, mit Energiesparherden ausgerüstet zu werden.
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung und wünschen Ihnen einen schönen Sommer.
Mit CHF 20.-, spenden Sie einer Familie einen Energiesparherd.
Um dieses Projekt zu unterstützen, geben Sie bei Ihrer Überweisung einfach „Energiesparherd Guinea“ an. Ein herzliches Dankeschön!
Xavier Mühlethaler
Übersetzt von Marina Bentele